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Montag, 18. November 2013

Stand der Dinge

Hallo meine Lieben,

ja es hat wieder etwas gedauert. Ich gebe zu, ich hatte das Kapitel schon länger fertig, bin aber einfach nicht zum Bloggen gekommen.
Dafür geht's jetzt wieder flotter.

Weiterhin gilt, wer in die Geschichte möchte, ist Herzlich Willkommen. Einen kurzen Kommentar unter den letzten Kapitel und ich arbeite dran. Bitte nicht bei Stand der Dinge in die Kommentare da ich den immer wieder lösche und bei jeden neuen Kapitel erneuere. :)

Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen von Kapitel 2.

Mlg
Euer Olli

Kapitel 2


Kapitel 2

Das Dokument

 

Athena starrte den Greifen fassungslos an und konnte es immer noch nicht glauben. Langsam versuchte sie sich von dem Laubhaufen zu erheben, doch der Greif hackte mit den Schnabel in ihre Richtung. Schnell ließ sie sich wieder ins Laub zurück fallen. Der Greif behielt sie im Auge und ging auf und ab. Dabei wandte er seinen Kopf nicht von ihr ab. Worauf wartete er nur? Es war ihr klar das ihr nichts anderes über blieb als liegen zu bleiben.

Sie bemusterte den Greifen. Er schien jung zu sein. Ausgewachsene Greifen konnten die Größe von Pferden erreichen, aber der hier war kleiner. Er hatte außergewöhnliche glänzende, schneeweißen Federn, was sehr ungewöhnlich war, denn Greifen hatten eigentlich deutlich mattere Federn gehabt ... als es sie noch gab.

Athena war zehn Jahre alt gewesen, als sie die Greifengarde des Kaisers in der Hauptstadt von nahen gesehen hatte. Es waren unglaublich majestätische Tiere und sie waren der Stolz des Königreiches gewesen. Doch dann war es zum Denerias Zwischenfall gekommen und die Greifen fielen in Ungnade. Einer nach den Anderen wurde zu Strecke gebracht und als Athena 12 war, waren die Greifen ausgestorben. Der letzte Greif hatte sogar seinen Jäger noch mit in den Tod gerissen.

Schritte näherten sich und rissen sie aus ihren Gedanken. Athena drehte den Kopf in die Richtung und schien zu erstarren.

"Das ... das kann nicht sein!" stammelte sie.

Ein  Mann in einer weißgoldenen Halbrüstung stand vor ihr. Auf den Brustpanzer prangte das Wappen eines goldenen Greifen, das ein wenig von einer goldenen Stoffschärpe bedeckt wurde. Auf den Rücken befand sich ein Zweihänder. Eine Uniform der Greifengarde, der nicht mehr existierenden Greifengarde.

Der Mann ging zum Greifen und strich sanft mit der Hand über dessen Gefieder. Dann wandte er sich Athena zu.

"Mit wen habe ich das Vergnügen?" fragte er, während der Greif sich an der rechten Seite des Mannes auf den Boden legte aber sie weiterhin nicht aus den Augen ließ.

"Ich ... ich heiße Athena." antwortete sie.

Der Mann nickte und reichte ihr die Hand. "Duke Hawksire."

Bei der Antwort lieg es ihr kalt den Rücken herunter. Zögernd ergriff sie seine Hand, aber anstatt sie zu schütteln zog er sie hoch.

Mit großen Augen starrte sie Duke an, den sie Mitte Vierzig schätzte. "Wie kann das sein?" stammelte sie. "Ihr ... ihr seid doch ... tot!"

Duke schaute an sich herab und sah den Greifen an. "Sehe ich etwa irgendwie tot aus?" Zu Athenas Überraschung schüttelte der Greif den Kopf.

"Es hat so den Anschein, junge Dame, das die Nachrichten über mein Ableben etwas verfrüht waren." Ein leichtes Lächeln spiegelte sich von seinen Lippen wieder.

Athena wiederum sah den Greifen an, der sie weiterhin im Auge behielt, aber deutlich entspannter war, was sicherlich an Dukes Präsenz lag.

"Wie ist das alles möglich? Ihr seid doch eigentlich tot und Greifen sind ausgestorben." stammelte sie. Der Greif sah sie daraufhin süffisant an, was Athena einen Schritt rückwärts machen ließ. "Er ... er versteht mich?"

Die Greifen, die sie noch kannte waren vom Wesen und der Intelligenz eher mit Pferden vergleichbar gewesen, doch dieser Greif verstand sie, verstand ihre Sprache. Sie war vollkommen verwirrt.

"Ja das tut er, aber wir sollten von hier verschwinden. Nur für den Fall das die Nexuswyvern wieder zurück kommen sollten. Folgt mir." Ohne ein weiteres Wort ihrerseits abzuwarten ging er an ihr vorbei und ging tiefer in den Wald.

Unsicher sah Athena zum Greifen aber folgte Duke, nachdem ihr klar wurde, das sie zwischen Beide gehen sollte. Der Greif folgte ihr.

"Wäre es nicht besser zu schauen ob es noch Überlebende gab?" fragte sie, während sie einigen Zweigen auswich.

"Ihr meint außer euch? Glaubt ihr das wirklich?" gab Duke zurück, ohne sich zu ihr umzudrehen.

Athena senkte traurig den Kopf. "Nein..." Sie hielt sich vor Augen, was die Nexuswyvern mit ihren Opfern taten und eine unbändige Wut stieg in ihr auf. Und sie war schuld daran ...

Instinktiv griff sie nach der Röhre auf ihren Rücken. Sie war noch da und schien unversehrt, trotz dass sie darauf gelegen hatte. Athena atmete auf.

Plötzlich fuhr ihr ein großer Schmerz durch den Körper. Sie begann zu taumeln und ihr wurde schwarz vor Augen. Dann brach sie zusammen und die gnädige Bewusstlosigkeit umgab sie.

 

*

 

Athena öffnete die Augen. Sie hatte Kopfschmerzen. Rasende Kopfschmerzen. Sie griff sich an den Kopf und spürte einen Verband. Einen Moment schloss sie wieder die Augen und atmete tief durch. Dann öffnete sie sie wieder und begann sich umzuschauen.

Athena lag in einen schlichten Holzbett. Der Raum war ebenfalls sehr schlicht eingerichtet. Sie erkannte das sie in einer Holzhütte lag, die scheinbar nur einen Raum hatte. Auf einer Kochstelle stand ein Topf in dem Wasser kochte, zwei schlichte Schränke und Regale befanden sich an einer Wand und in der Mitte des Raums stand ein Tisch mit einen Stuhl. Davor lag zusammengerollt der Greif. Er schlief. Duke saß auf den Stuhl und schaute sie an.

"Was ... was ist passiert?" stammelte Athena.

"Ein Nexuswyvern hat euch mit seinen Giftstachel erwischt, Athena. Allerdings wird er niemanden mehr schaden können." Duke hatte die Beine überkreuzt und hielt in der rechten Hand ein Buch.  Er hatte die Greifengarde Rüstung nicht länger, sondern trug grüne Lederkleidung.

"Warum ... lebe ich noch? Das Gift ist doch tödlich...." Athena drehte den Kopf, atmete durch und starrte an die Decke.

"Weil ich das Blut raus gesaugt habe, noch bevor das Gift weiter gelangen konnte. Ihr hattet viel Glück." Duke legte das Buch auf den Tisch.

"Danke...." sagte Athena erschöpft.

"Und nun sagt mir warum sie hinter euch her waren." Duke faltete die Hände im Schoß und schaute sie direkt an.

"Was..?" Athena sah in wieder an.

"Verkauft mich nicht für dumm, Athena. Der Nexuswyvern hat euch direkt angegriffen, obwohl es eigentlich ein lohnenderes Ziel gab." Duke deutete auf den Greifen.

Athena zuckte etwas zusammen und blickte dann zum schlafenden Greifen. An Dukes Worten war etwas dran. Die Nexuswyvern hatten wegen des Denerias Vorfalles großen Anteil an der Vernichtung der Greifen.

"Ich.... ich kann ... darf nicht darüber sprechen..." kam es aus ihr.

"So?" Duke griff hinter sich und legte Athenas Röhre auf den Tisch.

"Nein." Sie fuhr hoch, jedoch ließ sie der Schmerz wieder unsanft zurück sinken.

"Dann wollen wir doch mal sehen was wichtiger als ein lebender Greif sein kann." Duke öffnete die Röhr und zog ein Pergament heraus. Er legte es auf den Tisch und rollte es ganz aus.

"Ihr dürft ... nicht...." Athena streckte den Arm in seine Richtung und ließ ihn dann kraftlos sinken.

Duke las das Dokument und drehte sich langsam zu ihr um.

"Von wem ist es? Und zu wen soll es hingebracht werden?" fragte er mit ernster Stimme.

Dabei lag sein Zeigefinger auf der Überschrift des Dokumentes.

DENERIAS VORFALL!