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Samstag, 14. September 2013

OLD -> A Prolog


Prolog

Blut lief über die Federn, vermischte sich mit Regen und tropfte zu Boden. Der massige Körper wankte und mit einen herunterhängenden Flügel taumelte er 2 Schritte zur Seite. Der mächtige Schnabel war blutverschmiert und über den linken Auge zog sich eine klaffende Wunde dahin. Zudem hustete der Greif Blut.

"Das war es. Du kannst nicht mehr entkommen." Ein Mann trat vor dem verletzten Greifen. Der Regen lief an seiner schwarzen Lederkleidung herab und für einen Moment schimmerte eine Tätowierung auf den Unterarm auf. Die Tätowierung stellte einen Totenschädel dar, vor dem sich eine Armbrust mit einen Dolch und einen Degen überkreuzten.

Der Greif verharrte auf der Stelle, sackte aber wieder ein Stück tiefer.
"Nicht doch. Bleib aufrecht. Als letzter Vertreter deiner Art, solltest du stolz und in Würde sterben und nicht am Boden im Schlamm deines eigenen Elends." Der Mann tat einen Bolzen in seine Armbrust und legte an.
"Grüß mir den Vogelhimmel ......"

Er brach mitten im Satz ab, Blut trat aus den Mundwinkeln und dann fiel der Kopf zu Boden. Der kopflose Körper verharrten einen Moment auf der Stelle, dann brach er zusammen.
Hinter dem toten Armbrustschützen trat ein weiterer Mann hervor, der einen Zweihänder sinken ließ. "Grüß mir die Hölle." Er stieg über den Leichnam hinweg und trat vor den verletzten Greifen.
Der hob den gesunden Flügel und drohte mit seinen Schnabel.
"Ruhig. Ich bin hier um dir zu helfen." sagte der Mann.
Für einen Moment zögerte der Greif, dann brach er zusammen, stürzte dabei mit seinen Körper auf den gesunden Flügel. Es gab ein hässliches Geräusch von brechenden Knochen.

Erschrocken trat der Mann zu den Greifen um ihn zu drehen, doch der Greif hackte mit den Schnabel nach ihm.
"Hey. Ich will dir helfen!" Er wich dem Schnabel aus.
Der Greif spuckte erneut Blut und hob unter großen Schmerzen den schon zuvor verwundeten Flügel.
"Bei den Göttern...." stammelte der Mann.
Unter den verletzten Flügel kroch ein kleines Häufchen Elend hervor. Es drückte sich hilfesuchend an den sterbenden Greifenkörper und stieß dabei kleine hilflose Laute aus.

"Ich dachte ... du wärst der Letzte!" Der Mann ging auf die Knie und strich den sterbenden Greifen über den Kopf. Der Körper zuckte noch einmal vor Schmerzen auf, als der verletzte Flügel das kleine Wesen zum Mann schob. Es wehrte sich dagegen, doch der Flügel war stärker.

Der Mann sah den Greifen fest entschlossen an.
"Ich werde es beschützen. Das schwöre ich bei meinen Leben." sagte er und ballte seine Hand zur Faust und schlug sie gegen die nasse Brust, als Geste des Versprechens.
Das gesunde Auge schien ihn dankbar anzusehen, dann schaute es auf das kleine Federbündel, das sich an den Greifenkopf drückte und Nähe und Schutz suchte.
Einen Moment leuchtete es noch auf und eine Träne verließ es, dann erlosch der Glanz im Auge. Der Flügel sackte leblos zu Boden. Es war vorbei.
Das kleine Wesen stupste den leblosen Körper mehrfach an und erwartete eine Reaktion. Als nichts kam, schrie es herzzerreißend auf und presste sich immer wieder an den nassen Greifenkörper.
Der Mann  senkte den Kopf und atmete schwer. Dann streckte er seine Hände aus und umfasste den kleinen Körper. Es war nun das letzte seiner Art. Ein Greifenbaby. Es versuchte sich heraus zu winden und hackte mit den kleinen Schnabel nach den Händen, aber der Mann trug Handschuhe.
Es schlug mit den kleinen Flügeln und versuchte zum Greifenkörper zu kommen, aber der Griff ließ trotz der Nässe nicht nach.

"Deine Mutter ist tot! Wir können nichts mehr tun." sagte er und drückte das Greifenbaby an seine Brust, wo der kleine Körper ruhiger wurde und dann unregelmäßig zuckte. Vor Trauer und Schmerz.
Der Mann schaute ein letztes Mal auf den toten Greifen, dann verschwand er im Wald.