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Montag, 14. Oktober 2013

Kapitel 1


Kapitel 1

LUFTREITER

 

Die Kugeln schlugen mit voller Wucht in das Holz und explodierten. Splitter flogen unaufhaltsam in alle Richtungen und bohrten sich in ihre Opfer. Schreie ertönten. Der vermischte Gestank von verbrannten Fleisch und Pulverdampf erfüllte die Luft.

"ERWIDERT DAS FEUER!" brüllte der Kapitän der fliegenden Fregatte, die eine weitere Salve Kugeln einstecken musste. Die LUFTREITER erzitterte unter den erneuten Einschlag und verlor dabei das Ruder, was zur Folge hatte das sie nun unweigerlich nur noch geradeaus fliegen konnte.

"Wir haben keine Chance. Ihr müsst das Schiff evakuieren, Kapitän Morgan!" rief der erste Maat.

Der Großmast bekam einen erneuten Treffer ab. Mit einen lauten Krachen brach das Holz und der Mast begann umzukippen.

"Verdammt! VORSICHT!" brüllte Kapitän Morgan, doch es war zu spät. Der Mast kippte seitlich um und erschlug dabei 3 Matrosen, die das Unglück hatten ihn im Weg zu stehen.

Aufgrund des verlagerten Gewichtes legte sich die LUFTREITER in die Schräglage. Davon wurden einige Matrosen überrascht und fielen über die Reling schreiend in die Tiefe.

"EVAKUIERT DAS SCHIFF!" brüllte Kapitän Morgan und fügte leise zu sich hinzu. "... und betet das ihr davon kommt."

Ein Ruck ging durch die LUFTREITER und das Schiff ging weiter in die Schräglage. Nicht mehr lange und das Schiff würde sich aufgrund des verlagerten Gewichtes umdrehen.

Eine Frau in einer Halbrüstung stolperte durch eine Tür ins Freie. Eine weitere Salve traf das Schiff und für einen Moment verlor sie das Gleichgewicht, klammerte sich aber an die offene Tür.

Athena starrte in die Richtung aus der die Salven kamen.

Ein riesiges Schiff mit 7 Masten schwebte unweit von ihnen. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Das Schiff begann sich langsam zu drehen und 2 große Holzflügel klappten an beiden Seiten herunter. Im vorderen Bereich öffneten sich 2 Klappen an beiden Seiten und Athena konnte drachenähnliche Kreaturen sehen. Schwarze Echsen auf 2 Beinen, ohne Arme aber dafür mit einen giftigen Stachel am Schwanz. Nexuswyvern! Krieger in schwarzen Lederrüstungen saßen auf ihnen und trieben ihre Reitechsen ins Freie.

Ein Nexuswyvern nach den anderen stieß sich ab und flog auf die LUFTREITER zu. Wie ein Schwarm Geier kamen sie auf ihre Beute zu.

Kapitän Morgan bekreuzigte sich. Er wusste, es gab kein Entrinnen mehr. "RAMM DIE LUFTREITER IN DEN BODEN!" brüllte er den Steuermann zu.

"Was?" Der Steuermann starrte den Kapitän an, als ob dieser den Verstand verloren hätte. Kapitän Morgan deutete auf die nahenden Nexuswyvern. Der Steuermann drehte sich um, sah sie und nickte dann. Er drückte das Schiff in die Tieflage.

Ein Ruck ging durch die LUFTREITER und dann sackte sie nach vorne und steuerte den Boden entgegen. Unter ihnen befanden sich nur Wälder und Felsfragmente. Das Schiff würde gnadenlos zerschellen, aber vielleicht würden einige es wie durch ein Wunder schaffen. So hoffte es Kapitän Morgan, denn es gab keine Alternative mehr.

Athena griff nach ihren Schwert, das sich auf ihren Rücken befand, direkt neben einer Röhre aus Leder. Sie atmete tief durch. Sie durften den Inhalt der Röhre nicht bekommen.

Die ersten Nexuswyvern erreichten die LUFTREITER. Gezielt griffen sie ein Rettungsboot an, das sich gerade löste. Die Krallen bohrten sich ins Holz und zersplitterten das Boot. Matrosen wurden gepackt und zerrissen. Die sterblichen Überreste ließen die Nexuswyvern einfach in die Tiefe fallen. Einige Matrosen sprangen obgleich der Höhe in die Tiefe, denn sie wollten den Schicksal ihrer Kameraden nicht folgen, doch die schnellen Flugechsen fingen sie ab und taten es ihnen gleich.

Das Schiff stürzte immer schneller den Boden entgegen und der immer noch am Rumpf hängende umgestürzte Mast dreht das Schiff weiter. Ein Nexuswyvern packte den Steuermann von hinten und dieser schrie vor Schmerzen, klammerte sich aber mit aller Macht an das Steuerrad. Für einen Moment sahen er und Kapitän Morgan sich an, dann wurde er von den Nexuswyvern hinfort gerissen. Augenblicke später verstummte das Schreien. Kapitän Morgan wandte sich ab. 20 Jahre hatten sie gemeinsam gedient und nun war es vorbei.

17 Nexuswyvern umschwirrten die LUFTREITER wie ein Schwarm Heuschrecken, griffen sich gnadenlos die Besatzung und töteten sie.

Eine der Flugechsen hatte Athena erblickt und stieß auf sie zu. Sie riss ihr Schwert hoch, wusste das sie keine Chance hatte, doch sie würde sich nicht kampflos geschlagen geben.

In diesen Moment verlor die LUFTREITER endgültig die Balance und kippte zur Seite weg. Athena verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings über die Brüstung in die Tiefe. Der Nexuswyvern verfehlte sie zunächst, setzte dann aber nach. Dir rückwärts in die Tiefe fallende Athena stieß ihr Schwert im Affekt den herabstoßenden Nexuswyvern entgegen und das Schwert bohrte sich in die Kralle. Die Flugechse brüllte auf und stoppte den Sturzflug. Athena fiel weiter und sah die LUFTREITER langsam drehend zu Boden stürzen. Dann fiel sie durch die Bäume.

Im nächsten Augenblick ging ein Ruck durch ihren Körper. Sie wurde nach vorne gerissen. Ihr Fall endete dadurch abrupt und sie spürte Krallen an ihren Schultern.

"Nein." schoss es ihr durch den Kopf. Der Nexuswyvern hatte sie doch noch erwischt und würde sie auch gleich zerreißen. Vorbei. Aus und Vorbei. In der Ferne hörte man den lauten Aufprall der LUFTREITER, gefolgt von einer Explosion.

Athena wurde weiter durch den Wald getragen, dann ließen die Krallen los und sie flog mit einen Aufschrei zu Boden, landete aber leicht. Sie stürzte in einen riesigen Laubhaufen.

Über der Absturzstelle kreiste das riesige Schiff mit den 7 Masten und nahm die Nexuswyvern wieder auf.

Athena drehte sich unter Schmerzen um. Rücklings lag sie auf den Laubhaufen und atmete schwer. Jeder Knochen im Leib tat ihr weh. Langsam versuchte sie zu begreifen was geschehen war und starrte auf die Baumkronen über sich. Plötzlich legte sich ein Schatten über sie. Athena zuckte zusammen und sah das riesige Schiff über sich hinweg fliegen. Sie hielt die Luft an, rührte sich nicht und nach einer gefühlten Ewigkeit war das Schiff über sie hinweg.

Sie war verwirrt und erleichtert zugleich. Erleichtert, dass das Schiff weg war, aber auch verwirrt das sie der Nexuswyvern sie nicht getötet hatte. Langsam richtete sie sich auf und blickte direkt auf einen großen Schnabel.

Athena schrie auf und versuchte rückwärts zu robben. Schnell wurde ihr klar das sie nicht von einen Nexuswyvern gepackt worden war.

Vor ihr stand ein ... Greif!

Doch das war unmöglich. Völlig unmöglich!

Denn Greifen waren seit 17 Jahren ausgestorben!!!